Das macht mich wütend!

Situation

Ich bin wütend! Wieder einmal hatte ich eine Familie in meiner Beratungspraxis, deren Sohn in der Volksschule am Untergehen war. Die Familie hatte Mut, erlöste ihren Sohn aus diesem Martyrium und behielt ihn zu Hause. Sie gaben ihm Zeit sich zu erholen und wieder zu sich und seinen Interessen zurückzufinden. Der depressive, ängstliche Jugendliche verwandelte sich zurück in einen interessieren, kooperativen, wissensdurstigen Mensch.

Hindernisse

Die Familie beschloss, dem Schulstoff keine so grosse Bedeutung zuzumessen und den Jungen ganz in seinen Lernbedürfnissen zu unterstützen. Als besonders musisches Wesen wandte sich der Junge der Musik, dem Theater, dem Musical, dem Lesen und Schreiben zu. Die Eltern wollten den neu erwachten Lebensgeist ihres Sohnes natürlich voll und ganz unterstützen, denn es wurde offensichtlich, dass sich auch die Berufswahl in diese musische Richtung entwickelte.
Gerne hätten sie den Jugendlichen nun in eine Theatergruppe und in den Musikunterricht geschickt. Doch das Budget der Eltern, welche noch andere Kinder hatten, reichte dafür nicht aus, obwohl die Familie sehr bescheiden lebte.

Chancengleichheit

Mit Bildungsgutscheinen hätte diese Familie die Möglichkeit, ihrem Sohn die so dringend benötigten musischen Kurse zu bezahlen. Es ist doch schon längstens offensichtlich, dass die Volksschule immer weniger Schülern gerecht wird. Wir stecken sehr viel Geld in die Forschung, doch scheint es niemanden zu interessieren, welche fatalen Folgen eine schlechte Schulkarriere für den Einzelnen und die Gesellschaft hat. Wir wissen seit langem, dass die Schule den Erkenntnissen der Neurowissenschaft nicht entspricht. Verzweifelt hält die Politik an diesem total veralteten System fest und verteufelt Familien, welche einen alternativen Bildungsweg für ihre Kinder suchen. Steuergelder erhalten nur diejenigen, die System treu sind. Welch ein Hohn! Sind es doch gerade die Verfechter der Volksschule, die nach Chancengleichheit brüllen und damit das Volksschulsystem verteidigen. Wie steht es um die Chancengerechtigkeit von Kindern, die in der Volksschule so leiden, dass sie traumatisiert sind.
Welche Chancen haben diese Kinder?

Die Lösung der Gesellschaft

Die Gesellschaft bietet da keinerlei Lösung an und lässt diese Familien vollkommen im Stich.
Wenn ein Kind mit der Volksschule nicht klar kommt (und das sind immer mehr, besonders Buben), dann gibt es keine andere Lösung als die Pathologisierung des Kindes oder seiner Familie. So kommt das Kind oder die Familie in den Genuss einer Therapie.
Reichere Eltern tun sich das nicht an und schicken das Kind in eine teure Privatschule.

Diskriminierte Eltern von Freilerner

Wenn Eltern die Not ihrer Kinder erkennen und das Kind aus der Schule nehmen, werden sie von der Gesellschaft schief angeschaut, sie bekommen keinerlei finanzielle Unterstützung für die Bildung ihrer Kinder und sogar die Schulbücher müssen sie nun selber bezahlen. Alle diese Eltern sind Steuerzahler und helfen mit, die Volksschule zu finanzieren.
Warum bekommen sie keine Hilfe und Unterstützung?

Es macht mich wütend, immer wieder mit diesen Problemen konfrontiert zu werden, denn sie wären einfach zu beseitigen, würden die Politiker und Politikerinnen ihre Versprechen der Chancengleichheit einlösen.

 

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